Marc goes to Tokyo

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Der Flug...

Sooo…nun ist es soweit, der Tag auf den man schon lange gewartet hat ist endlich da und man kann sich endlich zurücklegen und weiß, dass man was man bis jetzt nicht erledigt hat, schafft man jetzt sowieso nicht mehr, also zurücklegen und auf die kommende Zeit freuen.

Meine Reise begann sehr erfreulich als ich trotz 3,9 kg Übergewicht keinen Zuschlag zahlen musste und meine 2 Handgepäck Stücke auch problemlos akzeptiert wurden.

Der Flug zum Umsteigeflughafen Wien war sehr beengend, da in den Flieger max. 20 Leute rein passten und der Reisekomfort bei meiner Körpergröße dann doch etwas zu wünschen übrig lies. Allerdings lassen sich 45min Flugzeit so auch problemlos bewältigen, vor allem wenn man einen netten Sitznachbarn hat der aus Stuttgart kommt, eine japanische Frau hat und mit ihr in Shanghai lebt. Hinzu kam auch noch das er viel Flieger war und mich in Wien dazu eingeladen hat mit Ihm in die Business Lounge zu gehen…..und da sagt man natürlich nicht nein. Dort angelangt machte ich mich über die Bar her, da laut ihm man dann viel besser im Flieger schlafen könnte, wenn man einen Sitzen hat (o; . Nach einem leckern Mittagessen, ein paar Martinis on the rocks und einer kurzen Internetsession stellte ich mich dann an mein Gate um ein zu checken. Und da war er, der erste Kontakt zu der Welt die mich in den nächsten 5 Monaten erwarten wird. Um mich herum wimmelte es von kleinen Menschen, die wenn ich nicht stets nach unten schauen würde glatt übersehen würde.

Im Flieger angelangt war ich natürlich gespannt welchen Sitznachbar ich neben mir finden werde und es kam wie schon erwartet….eine japanische Frau die kein Wort Englisch spricht. Nach einigen komplizierten Handzeichen und ganz viel Grinsen, hatten wir die erste Kommunikationshürde überstanden und ich wusste, dass Sie aus Tokyo kommt und Sie wusste das ich nach Tokyo fliege. Nun ja, dass auf einem Flug nach Tokyo festzustellen war bestimmt keine Glanzleistung, aber glaubt mir bitte, dass war nicht einfach. Nach einigen Minuten wollte Sie dann aber trotzdem mit Ihrem Mann Platz tauschen, da Sie wahrscheinlich so ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich mich nicht mit ihr unterhalten kann. Als dieser sich dann neben mich setzte, hatte ich meine erste Unterhaltung mit einem Japaner und ich war sehr positiv überrascht wie offen und hilfsbereit er war. Wir redeten über Tokyo, Deutschland und über die Arbeit. Das klingt jetzt so als ob dies flüssig geschehen wäre, und wir uns viel gesagt hätten. Dem war aber nicht so und ich konnte mich schon mal darauf einstellen, welche Englisch Sprachkenntnisse mich in Japan erwarten würde von Leuten die „einigermaßen gut“ Englisch sprechen. Jedoch kann man sich auf einem 10 Std. Flug auch in einem sehr langsamen Englisch relativ viel erzählen.

Er zeigte mir noch wie man Stäbchen richtig hält und wie man Suppe mit Stäbchen isst.

Und dann geschah es……….AUA……hier im Jumbo ist zwar mehr Platz als in der Maschine vorher, jedoch schaffte ich es trotzdem mir die kochend heiße Suppe über meinen Schoss zu schütten. Wäre dies 10 cm höher geschehen hätte mein erster Japanbesuch erst mal beim Urologen geendet. Aber, Glück im Unglück. Nix passiert.

Er beschenkt mich auch gleich mit japanischen Reiskrackern die echt lecker sind und an die ich mich schnell gewöhnen kann. Der Flieger setzte sicher in Japan auf und ich war endlich da(dachte ich zumindest). Die Hilfsbereitschaft hatte jedoch ihren Höhepunkt, als mir das freundliche Ehepaar anbot, mich bis zu meiner Bahnhofsstation zu begleiten. Ich lehnte es ab, aber damit hatte ich eher das Gefühl, dass ich Sie kränkte. Also sagte ich dann doch 1000 Thank you und ich hatte eine nette Begleitung bis zu meiner Haltestelle. Später war ich sehr dankbar, dass ich diesen Weg nicht alleine zurücklegen musste, da es zwar ein paar Schilder in Englisch gibt, die aber verdammt gut versteckt sind und sich nicht so leicht finden lassen. An der Station angekommen verabschiedete ich mich dann von dem Ehepaar, natürlich nicht ohne Foto, und sucht meinen Weg zu Office wo ich meinen Schlüssel entgegen nehmen konnte. Dort trat ich gleich in das erste Fettnäpfchen. Ich wusste ja, dass man in Japan keinen Holzboden mit Schuhen betreten soll, allerdings war mir nicht bewusst, dass dies auch in Bürogebäuden der Fall ist. Also bekam ich natürlich gleich einen strengen Blick und zog geschwind die Hausschuhe an die mir die Dame anbot. Diese waren natürlich passgenau für meine zierlichen Füße und ich so stolperte ich im Büro herum als ob ich besoffen wäre. Als ich dann den Schlüssel bekam und Sie versuchte mir den Weg zu meinem Appartement zu beschreiben wurde mir bewusst, dass dies kein leichter Weg mit dem vielen Gepäck wird. In Tokio gibt es alle Straßenschilder nur auf Japanisch, d.h. wenn ich einen Straßennamen wissen will muss ich die Zeichen mit denn auf dem Plan vergleichen und ermitteln ob es sich um die richtige Straße handelt. Es gibt auch keine Hausnummern, zumindest keine die eine gewisse Ordnung haben. Die Hausnummern werden hier nach Baureihenfolge vergeben und wenn ein Haus abgerissen und dann neu gebaut wird bekommt es danach eine neue Nummer obwohl es auf dem gleichen Platz wie vorher steht. Als ich dann nach ca. 25 min Fußweg im regen vor meinem Appartement stand freute ich mich schon sehnlich auf eine Dusche, doch da musste ich wohl noch warten, denn der Schlüssel passte nicht in das Schloss. Nachdem es mittlerweile schon 11:00 Uhr japanische Zeit (das entspricht 3:00 Uhr deutscher Zeit) war und ich schon seit ca. 19 Std. Unterwegs war überlegte ich mir was ich den falsch machen könnte. Als ich mir dann den Schlüssel genauer betrachtete viel mir auf, dass die Nummer 406 auch 709 heißen könnte, da die 4 etwas komisch aussah. OK, also hoch in den 7. Flur und tatsächlich, der Schlüssel passte. Ich also kurz vor meinem Ziel und dann……die Tür geht nicht auf. Ich kurz vor der Verzweiflung suchte nach irgendwelchen Hebeln oder Schaltern die ich evtl. noch umlegen kann um die Tür auf zu bekommen, aber ich suchte ergebnislos. Also wieder runter zur Information…da war aber keiner mehr. Also setzte ich mein schleimigstes lächeln auf und fing an Japaner die aus dem Aufzug kamen zu fragen ob ich irgendetwas falsch machen würde. Die ersten liefen einfach kopfschüttelnd an mir vorbei und machten mir klar, dass Sie nicht mir sprechen wollen. Doch eine junge Dame war dann schließlich so nett und begleitete mich mit zu meiner Tür. Auf dem weg fragte sie mich schon, ob ich denn beide Schlösser aufgesperrt habe? Ich schaute Sie fragend an, wo denn das zweite Schloss sein sollte und tatsächlich, es war direkt unter dem Griff, so dass es wahrscheinlich jeder mit einer Körpergröße unter 1, 70 sofort gesehen hätte. Nun war ich endlich am Ziel….

1 Kommentare:

  • Am/um 10. Oktober 2007 um 05:47 , Blogger error41 meinte...

    Oh mann! Hab mich köstlich amüsiert! 2 Schlösser? Und ich wundere mich über die Leute die im Studentenwohnheim nach dem eintreten in ihr Apartement am hellichten Tag die Tür hinter sich absperren... :-)

     

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