Marc goes to Tokyo

Dienstag, 16. Oktober 2007

Verrücktes Japan...

Das Wochenende ist rum und ich muss sagen die neuen Eindrücke hier nehmen kein Ende. Am Freitagabend ging ich mit zwei deutschen Kollegen nach Shinjuku(Stadtteil Tokio) zum essen und alleine der Weg dort hin, haute mich fast aus den Socken. Es ist einfach der Wahnsinn wie so viele Menschen gleichzeitig auf einem Fleck sein können. Meine Kollegen erzählten mir dann, dass das noch gar nichts im vergleich zur Rushhour sei und wir beschlossen uns einmal in der früh gemütlich in den meist Besuchtesten Bahnhof Japan zu setzten, um in einem etwas höher gelegenen Starbucks gemütlich einen Kaffe zu trinken. Dort werden wir dann die 4 Mio. Menschen beobachten, die jeweils morgens und abends wie kleine Fische in einem viel zu vollen Aquarium versuchen ihren Anschlusszug zu erwischen.
Das absolut komischste werden dann aber auch wieder die Frauen sein, die es hier scheinbar nicht ohne hochhackige Schuhe aushalten können. Bei uns sehen wir so was ja auch aber dass hier schießt auch echt noch den letzten Vogel ab. Es sieht bei manchen echt so aus, als wären sie total Behindert und hätten erst gestern laufen gelernt. Viele haben auch schon extreme X-Beine und man könnte schon fast Mitleid haben, wenn man dabei zuschaut wie sie sich auf Ihren hochhackigen Schuhen quälen.

Wären meiner Vorbereitung auf Japan hatte ich das Glück ein interkulturelles Training genießen zu dürfen, jedoch muss man hier etwas mehr differenzieren, als ich es ursprünglich annahm. Ein Beispiel: In Japan wird es nicht gern gesehen, dass man sich in der Öffentlichkeit die Nase putzt. Nun, was macht man aber wenn man weiß, dass man gleich ganz schrecklich niesen muss? Als mir dieses Gefühl im Office zum ersten Mal in die Nase stieg suchte ich verzweifelt ein Taschentuch, aber zum auf die Toilette gehen war es dann schon zu spät. Da ich keine Wahl mehr hatte, versuchte ich mich so unauffällig wie möglich unter den Tisch zu beugen um mir dort heimlich und leise die Nase zu putzten. Nach ein paar Sek. tauchte ich erfolgreich wieder unter dem Tisch hervor und war heilfroh, dass mich keiner bemerkt hatte…..ca. 1 Std. später schien mein Nachbar das gleiche Problem zu haben und ich war nun auf die seine Lösung gespannt…..und dann, ich konnte es nicht glauben….holt er einfach ein Taschentuch raus und schnäuzt sich genüsslich seine Nase...nun war ich total geschockt und versuchte nachzudenken, warum das nun doch OK war…und dann fiel es mir ein. Hier in Japan unterscheiden sich Verhaltensweisen sehr stark nach den unterschiedlichen Situationen. Innerhalb der Familie ist so gut wie alles erlaubt, unter Freunden und Kollegen gilt auch eher ein harmonisches Verhältnis bei dem viel akzeptiert und vor allem toleriert wird. In der Öffentlichkeit und gegenüber Vorgesetzten dagegen gilt ein strenges einhalten aller Regeln…

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