Montag, 29. Oktober 2007
Große Menschen und japanische Masse…
Mein tägliches Abendessen…
Sonntag, 21. Oktober 2007
Klein, fein und dazu auch noch richtig hässlich….
Oder doch wieder Skylines…
Am Sonntag besuchte ich Odaiba, die künstliche aufgeschüttete Insel vor der Skyline von Tokio. Hier spazierten hunderte von Pärchen entlang dem Tokio Bay… die scheinbar alle nicht die Finger voneinander lassen konnten. In Japan ist es eigentlich verpönt in der Öffentlichkeit Körperflüssigkeiten auszutauschen, jedoch scheint diese hier wieder mal ein Ausnahmefall zu sein.
...
Und so ist es wirklich…
Donnerstag, 18. Oktober 2007
Kommentare....
Sight-seeing....
Ich muss sagen, so Tempel sind echt beeindruckend, jedoch sehen Sie, wenn man sich 6 Std. 4 verschiedene Tempelanlagen anschaut, dann doch irgendwann alle gleich aus.
Was allerdings am meisten auffiel, war die Ruhe die dort zwischen den gepflegten Gärten und Teichen(mit Koi-Karpfen, die wirklich eine sehr beruhigende Schwingung ausstrahlen) der Tempelanlagen herrschte….mir viel hier zum ersten Mal auf, welcher Dauerschallpegel Tag und Nacht in der Stadt auf mich einwirkte…..
Dienstag, 16. Oktober 2007
Verrücktes Japan...
Das absolut komischste werden dann aber auch wieder die Frauen sein, die es hier scheinbar nicht ohne hochhackige Schuhe aushalten können. Bei uns sehen wir so was ja auch aber dass hier schießt auch echt noch den letzten Vogel ab. Es sieht bei manchen echt so aus, als wären sie total Behindert und hätten erst gestern laufen gelernt. Viele haben auch schon extreme X-Beine und man könnte schon fast Mitleid haben, wenn man dabei zuschaut wie sie sich auf Ihren hochhackigen Schuhen quälen.
Wären meiner Vorbereitung auf Japan hatte ich das Glück ein interkulturelles Training genießen zu dürfen, jedoch muss man hier etwas mehr differenzieren, als ich es ursprünglich annahm. Ein Beispiel: In Japan wird es nicht gern gesehen, dass man sich in der Öffentlichkeit die Nase putzt. Nun, was macht man aber wenn man weiß, dass man gleich ganz schrecklich niesen muss? Als mir dieses Gefühl im Office zum ersten Mal in die Nase stieg suchte ich verzweifelt ein Taschentuch, aber zum auf die Toilette gehen war es dann schon zu spät. Da ich keine Wahl mehr hatte, versuchte ich mich so unauffällig wie möglich unter den Tisch zu beugen um mir dort heimlich und leise die Nase zu putzten. Nach ein paar Sek. tauchte ich erfolgreich wieder unter dem Tisch hervor und war heilfroh, dass mich keiner bemerkt hatte…..ca. 1 Std. später schien mein Nachbar das gleiche Problem zu haben und ich war nun auf die seine Lösung gespannt…..und dann, ich konnte es nicht glauben….holt er einfach ein Taschentuch raus und schnäuzt sich genüsslich seine Nase...nun war ich total geschockt und versuchte nachzudenken, warum das nun doch OK war…und dann fiel es mir ein. Hier in Japan unterscheiden sich Verhaltensweisen sehr stark nach den unterschiedlichen Situationen. Innerhalb der Familie ist so gut wie alles erlaubt, unter Freunden und Kollegen gilt auch eher ein harmonisches Verhältnis bei dem viel akzeptiert und vor allem toleriert wird. In der Öffentlichkeit und gegenüber Vorgesetzten dagegen gilt ein strenges einhalten aller Regeln…
Montag, 15. Oktober 2007
Japanische Toiletten….
- Beheizte Klobrille
- Integrierter Ventilator
- WC und Bidet in einem
- Elektronische Wassermengensteuerung
- Und noch vieles mehr, was ich leider nicht erkennen kann, da keine Bildchen sondern nur Japanische Zeichen drauf sind und ich mich noch nicht getraut habe drauf zu drücken, da ich ja noch nicht weiß, was da alles passieren kann…..
Alltag….
In Deutschland geht man normaler ein oder zweimal pro Woche einkaufen und weiß meistens was man zumindest zum Frühstück oder zu Abend isst, aber dies ist hier irgendwie anders. Aber nicht nur das Essen läuft so ab, man hört hier auf weiter zu denken als bis zum Abend und das ist für mich sehr ungewohnt aber trotzdem habe ich mich hier schnell anpassen können und lebe nun auch jeden Morgen in den Tag hinein….
Donnerstag, 11. Oktober 2007
Na das kann ja heiter werden.....
Hier bleibt kein Tag ohne Erlebnis. Als ich gestern Abend gemütlich aus der Dusche kam und mich vor meinem PC setzte um noch ein paar Mails zu schreiben fing es auf einmal an. Zuerst dachte ich, dass der Nachbar sein neues Springseil in seiner Bude ausprobiert, doch da ich noch nie einen Sumo Seil springen gesehen hab und dieser auch nicht in das Appartement passen würden, machte ich mir dann doch Gedanken, als das Schütteln nicht mehr aufhörte. Na gut, dann mal abwarten was noch kommt...und plötzlich viel es mir ein....ein Erdbeben. Krass....und das schon am zweiten Tag hier in Tokyo. Es war aber nur sehr leicht und die sind hier angeblich mehrmals im Monat.....also kuschelte ich mich mit meinem Schutzhelm ins Bett und schlummerte sehelnruhg ein.
Angeblich soll hier jeder einen Schutzhelm und eine Sicherheitseinweisung bekommen, dass man weiß, wie man bei einem Erdbeben reagieren muss....dem ist aber leider nicht so, also bitte ich alle die mich hier mal besuchen kommen wollen einen Helm und einen Tiefschutz mit zu bringen. Den Helm für das ruhige Gewissen bei schlafen und den Tiefschutz für ungeschickliche Augenblicke mit heißen Suppen im Flugzeug.....
Die Welt ist sooo klein....
Man glaubt es kaum, aber scheinbar ist Tokio immer noch zu nah. Ich hörte schon von Kollegen aus meiner Abteilung, dass ein weiterer Praktikant aus Erlangen da ist. Sein Name, Markus Schmidt, aber mit dem konnte ich im ersten Augenblick absolut nix anfangen. Doch dann...plötzlich hörte ich Leute hinter mir deutsch reden und ich dachte....dass kann doch nicht war sein. Da stand tatsächlich ein alter Schulkollege von mir mit dem ich in der Realschule war. Wir lachten uns beide schlapp und beschlossen demnächst gemeinsam Tokyo zu erkunden. Die Erde ist einfach zu klein für uns Menschen....
Mittwoch, 10. Oktober 2007
Die Arbeit...
Da sich der Weg in das Appartement schon als nicht so einfach erwies, lies ich mich von einem Mitarbeiter aus Tokio von meinem Appartement abholen. Ich laufe ca. 15 min zum Office, von dem man aus dem 19. Flur einen wunderschönen Blick auf Tokio hat.
Die Kollegen hier sprechen fast alle Englisch, was aber nicht heißt, dass man sie auch versteht. Meine Aufgabe wird die Mitgestaltung des Japanischen Internet sein wie unter anderem auch das Employee Portal. Sonst kann ich noch nicht mehr erzählen, außer dass es hier noch mehr Praktikanten gibt mit denen man bestimmt auch mal Privat etwas unternehmen kann.
Die größte Schwierigkeit für mich, ist es jedoch jetzt am Anfang mir alle Namen zu merken. Sie klingen alle sehr ähnlich und meisten werden sie sehr schnell gesprochen und ich muss meistens 3-mal fragen bis ich alle Buchstaben verstanden habe. ….
Das Appartement...
Total kaputt wie ich war wollte ich als erstes duschen gehen um danach fit für die Arbeit zu sein. Ich also unter die Dusche und ……. KALT… egal wie lange ich es laufen lies, es wurde einfach nicht wärmer. Da fielen mir die vielen Knöpfe vor meiner Badtür ein und ich wagte den versuch, mal auf jeden Knopf zu drücken und dann zu schauen was passiert. Bei dem 5 oder 6 Knopf ging dann die Zahl 45 an und ich dachte mir, das dies eine angenehme dusch Temperatur sei und probierte es noch mal. Und es funktionierte. Als ich aus der Dusche kam und in mein Zimmer trat, in dem wenn ich mich auf den Boden lege fast alle Wände mit meinen Händen und Füssen gleichzeitig berühren kann, fielen mir die ganzen Fernbedienungen auf die da rum lagen(ich liebe Fernbedienungen). Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass ich bei diesen wohl das gleiche probieren muss wie mit meinen Badknöpfen da alles nur auf Japanisch ist.
Das Appartement das zwar direkt an einer viel befahrenen Hauptstraße und von Isolation haben die Japaner noch nicht viel gehört, aber ich denke, dass ich es hier für die nächsten 5 Monate ganz gut aushalten kann.
Ein Highlight ist jedoch mein Bathroomdryer der mein Bad komplett kühlen, trocknen, lüften und erhitzen kann und das alles ins extreme. 60°C dürften kein Problem sein….
Der Flug...
Sooo…nun ist es soweit, der Tag auf den man schon lange gewartet hat ist endlich da und man kann sich endlich zurücklegen und weiß, dass man was man bis jetzt nicht erledigt hat, schafft man jetzt sowieso nicht mehr, also zurücklegen und auf die kommende Zeit freuen.
Meine Reise begann sehr erfreulich als ich trotz 3,9 kg Übergewicht keinen Zuschlag zahlen musste und meine 2 Handgepäck Stücke auch problemlos akzeptiert wurden.
Der Flug zum Umsteigeflughafen Wien war sehr beengend, da in den Flieger max. 20 Leute rein passten und der Reisekomfort bei meiner Körpergröße dann doch etwas zu wünschen übrig lies. Allerdings lassen sich 45min Flugzeit so auch problemlos bewältigen, vor allem wenn man einen netten Sitznachbarn hat der aus Stuttgart kommt, eine japanische Frau hat und mit ihr in Shanghai lebt. Hinzu kam auch noch das er viel Flieger war und mich in Wien dazu eingeladen hat mit Ihm in die Business Lounge zu gehen…..und da sagt man natürlich nicht nein. Dort angelangt machte ich mich über die Bar her, da laut ihm man dann viel besser im Flieger schlafen könnte, wenn man einen Sitzen hat (o; . Nach einem leckern Mittagessen, ein paar Martinis on the rocks und einer kurzen Internetsession stellte ich mich dann an mein Gate um ein zu checken. Und da war er, der erste Kontakt zu der Welt die mich in den nächsten 5 Monaten erwarten wird. Um mich herum wimmelte es von kleinen Menschen, die wenn ich nicht stets nach unten schauen würde glatt übersehen würde.
Im Flieger angelangt war ich natürlich gespannt welchen Sitznachbar ich neben mir finden werde und es kam wie schon erwartet….eine japanische Frau die kein Wort Englisch spricht. Nach einigen komplizierten Handzeichen und ganz viel Grinsen, hatten wir die erste Kommunikationshürde überstanden und ich wusste, dass Sie aus Tokyo kommt und Sie wusste das ich nach Tokyo fliege. Nun ja, dass auf einem Flug nach Tokyo festzustellen war bestimmt keine Glanzleistung, aber glaubt mir bitte, dass war nicht einfach. Nach einigen Minuten wollte Sie dann aber trotzdem mit Ihrem Mann Platz tauschen, da Sie wahrscheinlich so ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich mich nicht mit ihr unterhalten kann. Als dieser sich dann neben mich setzte, hatte ich meine erste Unterhaltung mit einem Japaner und ich war sehr positiv überrascht wie offen und hilfsbereit er war. Wir redeten über Tokyo, Deutschland und über die Arbeit. Das klingt jetzt so als ob dies flüssig geschehen wäre, und wir uns viel gesagt hätten. Dem war aber nicht so und ich konnte mich schon mal darauf einstellen, welche Englisch Sprachkenntnisse mich in Japan erwarten würde von Leuten die „einigermaßen gut“ Englisch sprechen. Jedoch kann man sich auf einem 10 Std. Flug auch in einem sehr langsamen Englisch relativ viel erzählen.
Er zeigte mir noch wie man Stäbchen richtig hält und wie man Suppe mit Stäbchen isst.
Und dann geschah es……….AUA……hier im Jumbo ist zwar mehr Platz als in der Maschine vorher, jedoch schaffte ich es trotzdem mir die kochend heiße Suppe über meinen Schoss zu schütten. Wäre dies 10 cm höher geschehen hätte mein erster Japanbesuch erst mal beim Urologen geendet. Aber, Glück im Unglück. Nix passiert.
Er beschenkt mich auch gleich mit japanischen Reiskrackern die echt lecker sind und an die ich mich schnell gewöhnen kann. Der Flieger setzte sicher in Japan auf und ich war endlich da(dachte ich zumindest). Die Hilfsbereitschaft hatte jedoch ihren Höhepunkt, als mir das freundliche Ehepaar anbot, mich bis zu meiner Bahnhofsstation zu begleiten. Ich lehnte es ab, aber damit hatte ich eher das Gefühl, dass ich Sie kränkte. Also sagte ich dann doch 1000 Thank you und ich hatte eine nette Begleitung bis zu meiner Haltestelle. Später war ich sehr dankbar, dass ich diesen Weg nicht alleine zurücklegen musste, da es zwar ein paar Schilder in Englisch gibt, die aber verdammt gut versteckt sind und sich nicht so leicht finden lassen. An der Station angekommen verabschiedete ich mich dann von dem Ehepaar, natürlich nicht ohne Foto, und sucht meinen Weg zu Office wo ich meinen Schlüssel entgegen nehmen konnte. Dort trat ich gleich in das erste Fettnäpfchen. Ich wusste ja, dass man in Japan keinen Holzboden mit Schuhen betreten soll, allerdings war mir nicht bewusst, dass dies auch in Bürogebäuden der Fall ist. Also bekam ich natürlich gleich einen strengen Blick und zog geschwind die Hausschuhe an die mir die Dame anbot. Diese waren natürlich passgenau für meine zierlichen Füße und ich so stolperte ich im Büro herum als ob ich besoffen wäre. Als ich dann den Schlüssel bekam und Sie versuchte mir den Weg zu meinem Appartement zu beschreiben wurde mir bewusst, dass dies kein leichter Weg mit dem vielen Gepäck wird. In Tokio gibt es alle Straßenschilder nur auf Japanisch, d.h. wenn ich einen Straßennamen wissen will muss ich die Zeichen mit denn auf dem Plan vergleichen und ermitteln ob es sich um die richtige Straße handelt. Es gibt auch keine Hausnummern, zumindest keine die eine gewisse Ordnung haben. Die Hausnummern werden hier nach Baureihenfolge vergeben und wenn ein Haus abgerissen und dann neu gebaut wird bekommt es danach eine neue Nummer obwohl es auf dem gleichen Platz wie vorher steht. Als ich dann nach ca. 25 min Fußweg im regen vor meinem Appartement stand freute ich mich schon sehnlich auf eine Dusche, doch da musste ich wohl noch warten, denn der Schlüssel passte nicht in das Schloss. Nachdem es mittlerweile schon 11:00 Uhr japanische Zeit (das entspricht 3:00 Uhr deutscher Zeit) war und ich schon seit ca. 19 Std. Unterwegs war überlegte ich mir was ich den falsch machen könnte. Als ich mir dann den Schlüssel genauer betrachtete viel mir auf, dass die Nummer 406 auch 709 heißen könnte, da die 4 etwas komisch aussah. OK, also hoch in den 7. Flur und tatsächlich, der Schlüssel passte. Ich also kurz vor meinem Ziel und dann……die Tür geht nicht auf. Ich kurz vor der Verzweiflung suchte nach irgendwelchen Hebeln oder Schaltern die ich evtl. noch umlegen kann um die Tür auf zu bekommen, aber ich suchte ergebnislos. Also wieder runter zur Information…da war aber keiner mehr. Also setzte ich mein schleimigstes lächeln auf und fing an Japaner die aus dem Aufzug kamen zu fragen ob ich irgendetwas falsch machen würde. Die ersten liefen einfach kopfschüttelnd an mir vorbei und machten mir klar, dass Sie nicht mir sprechen wollen. Doch eine junge Dame war dann schließlich so nett und begleitete mich mit zu meiner Tür. Auf dem weg fragte sie mich schon, ob ich denn beide Schlösser aufgesperrt habe? Ich schaute Sie fragend an, wo denn das zweite Schloss sein sollte und tatsächlich, es war direkt unter dem Griff, so dass es wahrscheinlich jeder mit einer Körpergröße unter 1, 70 sofort gesehen hätte. Nun war ich endlich am Ziel….